1830
Französische Ingenieure hatten bereits vor Napoleons Feldzügen eine Verbindung von Donau und Rhein auf der karolingischen Trasse im Blick. 1801 dachte Georg Regnet über eine erste abweichende Trasse nach. 1805 wurde Carl Friedrich von Wiebeking zum Generaldirektor des Wasser-, Brücken- und Straßenbauwesens in Bayern berufen. Seine Ideen für den Kanal publizierte er umfassend. Bevor das Projekt zur Ausführung kam, trat er jedoch 1817 zurück, als Graf Montgelas, der Vater der modernen Verwaltung in Bayern, entlassen wurde. Danach wandelte er sich zu einem erbitterten Gegner des Projekts.
Die Idee des Kanalbaus wurde von Salinenrat Georg von Reichbach fortgeführt und kam mit den im Entstehen begriffenen topografischen Messtischblätter im Maßstab 1:5000 ein Stück voran. 1822 befürwortete auch Graf von Soden die Realisierung, ohne jedoch ins Detail zu gehen. Das rief einen der bedeutendsten Maschinenbauer der Zeit auf den Plan: Joseph von Baader, der von Reichenbach erbittert gegenüber stand. Der scharfsinnige Kritiker erkannte wesentliche Probleme wie die viel zu niedrig veranschlagten Baukosten und die mangelnde Schiffbarkeit der anschließenden Flüsse. Er sprach sich für den Bau der Eisenbahn aus, deren Vorteile er richtig einschätzte.
König Ludwig war jedoch vom Vorbild der französischen Kanäle so eingenommen, dass eine Entscheidung zu Gunsten des Kanals im Grunde nach schon gefallen war. Mit seinem Regierungsantritt wurden wichtige Positionen neu besetzt: Leo von Klenze wurde Chef des Hofbauwesens in Bayern und Heinrich von Pechmann übernahm die Leitung des Tiefbauamtes.
Auch nach der offiziellen Order, den Kanal zu planen, verstummten die Gegner nicht. Von Baader legte nochmals nach und rechnete von Pechmann vor, dass der Kanal mit den geplanten Steinschleusen 15 Mio. Gulden kosten würde – eine Summe, die den späteren Baukosten von 17,5 Mio. Gulden schon sehr nahe kam. Pechmann hielt dagegen. Trotz der erstaunlichen Entwicklungen der Eisenbahn in England gab es für ihn kein Zurück ohne Gesichtsverlust und so wurde der erste Entwurf für den Donau-Main-Kanal 1832 veröffentlicht.
Der historische Plan des Kanals war bis 2024 als begehbare Bodenkarte im Historischen Museum Bamberg in der Ausstellung "Im Fluss der Geschichte Bambergs Lebensader Regnitz" zu sehen. Er befindet sich jetzt im Besitz des Marktes Eggolsheim und soll in der Eggerbachtalhalle ausgestellt werden.